

Jetzt mal nicht neidisch sein! In den Mangroven war ich zwar mal kurz mit dem Kayak, danach habe ich paar wunderschöne Heuschrecken vor dem Ertrinken gerettet (was außer mir hier irgendwie keiner so richtig gut fand) aber danach bin ich direkt wieder vor dem Rechner gelandet. Denn an selbigem verbringe ich tatsächlich viele Stunden und mit ein bisschen Glück erwische ich kurze WLAN-Ausschläge, um Bilder, Text- und und Videomaterial in die Cloud von Plant-for-the Planet zu laden. Eines möchte mal klar stellen:
ICH BIN NICHT ZUM SPAß HIER!
Allerdings hat auch keiner gesagt, dass man nicht trotzdem welchen haben darf. Zum Beispiel, wenn man wochenendlich in Bacalar, Yucatán, in einem sehr netten Privathaus, der Casa Txape, bei einem noch netteren Hausherren, José Ramón, untergebracht ist, der einem sogar aus lauter Mitleid Pasta kocht, wenn er sieht, wovon deutsche Gastarbeiterinnen sich hier ernähren. Denn ich habe auch in Mexiko keine Lust zu kochen. Aber mit dieser Einstellung ist man in hier verloren - weil man - also ich - sich ja auch nicht alleine in ein Restaurant hockt. Ich meine, wie langweilig ist das denn auch! Nun ja, aber nach einem so kohlehydratehaltigen Gericht, muss man sich auch wiederum bewegen, also ab zum Schwimmen in die fußläufig in viereinhalb Minuten entfernte blaue Lagune.
Die Laguna de los Siete Colores liegt ein paar Kilometer von der Karibikküste entfernt im Landesinneren. Der Süßwassersee, der in unglaublich schönen, wenn das Licht passt, sieben Farben schimmert, ist 42 km lang und zwei Kilometer maximal breit. Sieben Cenotes gibts hier. Das sind die für Yucatán typischen Kalksteinlöcher, die richtig tief sein können, im Gegensatz zu dieser traumhaften Lagune, durch deren seichtes Wasser man fast laufen kann. Und trotzdem bin ich heilfroh über mein klimatisiertes Zimmer bei José, in dem ich meist zwischen 11 und 17 Uhr bin und ungestört arbeiten kann.
Der Spirit von Bacalar erinnert ein bisschen an das Tarifa der 90er Jahre; mit Yoga- und Ecotourismus hat sich der kleine Ort natürlich an heutige Ansprüche angepasst. Man kann es hier gut eine Weile aushalten.
Mich ziehts jedoch wieder in meinen Urwald. Ich freu mich auf die Leute dort, die super lieben Frauen, die im Camp kochen, selbstverständlich deren leckere mexikanische Hausmannskost. Ich freue mich aufs Fotografieren. Ich freu mich auf "meine" Bäume. Einer von ihnen heißt Chaka (sprich: tschacka) - großartig oder?
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Gregor (Sonntag, 28 Juli 2019)
"Deine" Bäume - das ist der schönste Satz in diesem Post - bei allem anderen bin ich neidisch und klappe jetzt den Rechner zu, lösche die Domaine dieses blogs von meinem Rechner und wechsle zuhause die Schlösser aus!!!
Michael (Samstag, 03 August 2019 10:01)
Jo, Schlösser scheinen schon ausgetauscht zu sein. Kam nicht mehr rein ;-).
Toller Blog. Informativ, kurzweilig und schön zu lesen. Viele Grüße aus Lauf und noch eine schöne Zeit.