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Off to the jungle again

Fünf Uhr morgens am Randes des Urwaldes von Campeche. Wir starten den Pickup nach einer mehr oder weniger durchwachten Nacht in der Hängematte (ich bin also endgültig raus aus dem Thema Hängematte - jetzt ist es sicher). Ab gehts, mitten hinein in die Dunkelheit, um bei Sonnenaufgang im Camp anzukommen. Noch sind wenige Moskitos unterwegs, aber ich sehe sie schon lauern. Mit Sicherheit warten sie nur auf ihr Frühstück: Anjas Blut.


Als würden die jungen Bäume den neuen Tag begrüßen - bienvenido! Der Morgentau bedeckt die gesamte Fläche. Fast hört man ein letztes Durchatmen vor dem endgültigen Aufsteigen der Sonne: el amanecer. Die Verheißung eines brennenden schon am Horizont erkennbaren Lichts. Ich bewege mich ganz leise, um die friedvolle Ruhe, die leisen Klänge des angrenzenden Dschungels nicht zu stören. Wie auf einer Kette aufgereiht stehen die Jungspunde, frisch gesäubert vom mala hierba ("Unkraut"). Dort dürfen sie jetzt viele, viele Jahre bleiben und fleißig CO2 binden, ohne jegliche Gefahr, abgeholzt zu werden.

Heute ist Drehtag! Videos sollen entstehen, die bereits bestehenden Partner-Unternehmen zeigen, auf welche Weise sie sich mit Plant-for-the-Planet für Klimagerechtigkeit eingesetzt haben. Indem sie viele tausend Bäume pflanzen, die Gute Schokolade vertreiben oder die Kids Akademies unterstützen.

Für uns, Alejandra Rayas, die Forstingenieurin und mich, eine schöne, wenn auch äußerst schweißtreibende Arbeit, gut dass wir früh beginnen und gegen Mittag aufhören können. Mañana es otro día.

Die nahe gelegene Lagune (ein äußerst wertvoller Teil der Pflanzfläche) beherbergt Aligatoren, wurde mir stolz vekündet. Mehrmals war ich nun schon hier - nichts. Meine Bedenken bezüglich möglicher Gefahren ausgehend von Schlangen, Jaguaren und jeglichem fleischfressenden Urwald-Getier waren bereits keine mehr bis eben. Alejandra zeigt mir den Beweis: einen Aligatorschädel nebst (unscharfen) Zähnen.

(Und außerdem hat mich gestern ein kleine Schildkröte, ca 20 cm lang, vor lauter Angst in den Daumen gebissen. Fast hat es geblutet!)

Fazit: Es wirklich gefährlich hier.


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Kommentare: 1
  • #1

    Friedi (Dienstag, 06 August 2019 20:22)

    Dank dir habe ich seit Anfang des Jahres eine neue Sichtweise auf viele, alltägliche Dinge bekommen!!! Danke dafür, Dir noch eine gute Zeit und wir freuen uns auf ein Wiedersehen ( eventuell in Soest). Friedi