
Geht es Dir nicht gut?
Gehörst Du auch zur Mehrheit der gepeinigten Teilnehmer des urbanen, kleinstädtischen und ländlichen Geplagtseins unserer Zeit?
Ist doch das Anstehen an der Kasse eine nicht hinnehmbare Zumutung, der sich verspätende Zug eine Frechheit und die anstrengende Nachbarin vermiest einem sowieso die komplette Woche. Und dann auch noch das Wetter! Und überhaupt sind die Unbillen des Alltags schier unerträglich und lassen Dich am Sinn des Lebens zweifeln. Ist doch wahr! Nun will ich das ja aber gar nicht. Ich will Frohsinn proben und das sollen die anderen gefälligst auch!
Seit ein paar Tagen faste ich:
Jammern. Echt jetzt. Ich belege einen Jammerfasten-Online-Kurs und habe bereits Vieles, das ich schon wusste, gelernt, unter Anderem:
Ich bin ein Opfer!
Und daran sind ja nun wirklich die Anderen Schuld. Ich kann nix dafür, dass es schon wieder regnet und dass ich zu wenig Geld habe. Dass ich drei Kilo zugenommen habe und mies drauf bin, weil die Facebook-Hater mich total stressen. Also leidgeprüft und vom Schicksal geschlagen füge ich mich in diese Rolle und jammere und motze still vor mich hin. Ist irgendwie auch bequemer. Ich muss nämlich gar nichts dafür tun und kann einfach fröhlich weiter nörgeln. Ähh, ne.
Uaaah, spätestens jetzt ist es mal gut. Die rettende Alternative: Ich mach da jetzt nicht mehr mit und entscheide gefälligst selber wann und worüber ich mich aufrege. Das lass ich mir ab heute nicht mehr vom Wetter sagen und auch nicht von meinem Konto, nein und auch nicht von einem unmotivierten Politiker.
Das entscheide ich selbst.
So lautet mein Beschluss. Ich kick mein Ego zur Seite, tue was möglich ist gegen alles, was mir nicht passt. Und die Verantwortung gebe ich nicht ab an eine Waage. Und so vergebe ich doofen Dingen, Situationen und Menschen, die ich nicht ändern kann.
Hört sich irgendwie machbar an, oder? Bin sehr gespannt wie sich das dann so anfühlt und ob ich es überhaupt schaffe.
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Gabi (Dienstag, 01 Oktober 2019 08:19)
Bin heut wieder dabei ... ���